DER ENERGIEAUSWEIS
WAS IST ENERGIEAUSWEIS ?
Beim Immobilienverkauf und bei der Vermietung gilt seit Mai 2014 die Ausweispflicht des Energieausweises. Verstöße hiergegen können hohe Bußgelder zur Folge haben. Was der Energieausweis ist, wie Sie diesen bekommen und auf was Sie achten müssen erfahren Sie hier.
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Der Energieausweis bescheinigt die Energieeffizienz eines Gebäudes und erteilt Auskünfte über die anfallenden Kosten des Objekts. Neben allgemeinen Informationen zum Gebäude, enthält der Energie-Ausweis auch die Art des Energieträgers und führt die Kosten in einem bestimmten Abrechnungszeitraum auf.
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Ein Energieausweis wird immer für das gesamte Gebäude und nicht etwa nur für eine einzelne Wohnung ausgestellt. Dieser soll einen Vergleich zu anderen Gebäuden ermöglichen und auf einen etwaigen Modernisierung- bzw. Sanierungsbedarf hinweisen. Beim Energieausweis gibt es zwei verschiedene Arten und man unterscheidet zwischen verbrauchs- und bedarfsorientiert.
DER VERBRAUCHS- UND BEDARFSAUSWEIS
Beim Verbrauchsausweis werden die tatsächlichen Verbrauchsdaten der letzten drei Abrechnungsperioden aller Wohneinheiten des Gebäudes zur Berechnung herangezogen. Verbrauchsausweise werden im Gegensatz zu Bedarfsausweisen für Mehrfamilienhäuser ab 5 Wohneinheiten sowie für sämtliche Wohnhäuser, die schon die Wärmeschutzverordnung von 1977 einhalten, ausgestellt.
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Beim Bedarfsausweis orientiert sich der Energiebedarf eines Gebäudes anders als beim Verbrauchsausweis hingegen nicht an den
tatsächlichen Energiekosten, sondern wird anhand eines technischen Gutachtens ermittelt.
Hierzu werden Aspekte wie die Heizungsanlage, Dämmungen oder Fenster auf Ihre bauliche Qualität sowie auf Ihre Energieeffizienz überprüft. Der Bedarfsausweis ist nur für Gebäude mit weniger als 5 Wohneinheiten beziehungsweise für Wohngebäude erforderlich, die nicht die Wärmeschutzverordnung von 1977 erfüllen.
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Neben dem Energiebedarf wird im Bedarfsausweis auch der Primärenergiebedarf ausgewiesen, welcher auch den Aufwand für Gewinnung, Herstellung und Transport der eingesetzten Rohstoffe erfasst. Ermittelt wird dieser über die Multiplikation aus Endenergiebedarf und einem brennstoffspezifischen Primärenergiefaktor. So hat Gas z.B. einen Primärenergiefaktor von 1,1 und Holz nur einen Faktor von 0,2.
Hat man Beispielsweise einen Energiebedarf von 50 kwh/m²a, so ermittelt man den Primärenergiebedarf mit der Multiplikation des jeweiligen Primärenergiefaktors. Für Gas erhält man so einen Primärenergiebedarf von 51,1 kwh/m²a wohingegen man bei Holz einen Wert von 10 kwH/m²a erhält. Dies hängt damit zusammen, dass die Gewinnung, Verarbeitung und der Transport von Gas weit energieaufwändiger ist als bei Holz. Ist der Primärenergiebedarf höher als der Energiebedarf, ist der Energieträger weniger umweltfreundlich.
DIE ENERGIEEFFIZIENZKLASSEN
Mit der Energiesparverordnung (EnEV) von 2014 erfolgt im Energieausweis zudem eine Einordnung in verschiedene Energieeffizienzklassen, welche alphabetisch von A+ bis H geordnet sind.
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Die Energieklassen A+, A und B entsprechen aktuellen Neubaustandards.
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Die Klassifizierung richtet sich nach dem Gesamtverbrauch sowie den ungefähren jährlichen Kosten pro Quadratmeter. Bei der Kostenschätzung werden 10 kWh mit ca. einem Liter Heizöl beziehungsweise einem Kubikmeter Gas gleichgesetzt.
Die Preise pro Liter des jeweiligen Energieträgers richten sich nach den aktuellen Verbraucherpreisen. Die berechneten Energiekosten sind Durchschnittswerte für das ganze Gebäude. Sie können je nach Lage der Wohnung und individuellem Verbrauch stark variieren.
WAS KOSTET EIN VERBRAUCHSAUSWEIS ?
Die Kosten für die Ausstellung des Energieausweises variieren und unterscheiden sich stark, je nachdem, ob es sich um einen Bedarfs- oder Verbrauchs-ausweis handelt.
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Die Verbrauchsausweise sind sehr viel günstiger, da die tatsächlichen Energiewerte der letzten Jahre herbeigezogen werden und eine Kalkulation schnell erfolgen kann. Die Kosten hierfür liegen in der Regel im zweistelligen Bereich für kleinere Objekte, wobei für größere Objekte auch mehrere hundert Euro fällig werden können.
Beim Bedarfsausweis ist der Aufwand zur Erstellung aufgrund der Begutachtung vor Ort sehr viel größer. Die Kosten sind auch entsprechend höher und für ein durchschnittliches Einfamilienhaus müssen Sie schon mit ca. 400-500 Euro rechnen.
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Es gibt bezüglich der Kosten zur Erstellung eines Energieausweises keine gesetzlichen Regelungen, sodass es am Markt große Preis- und Qualitätsunterschiede gibt. Da ein fehlerhafter Energieausweis mit Bußgeldern von bis zu 15.000 Euro bestraft werden kann, sollten Sie sich vor sehr günstigen Anbietern fernhalten, welche keine aussagekräftigen Referenzen vorweisen können und nur mit wenigen Informationen eine korrekte Analyse des Energieverbrauchs versprechen.
WANN IST EIN ENERGIEAUSWEIS ERFORDERLICH?
Die Ausweispflicht beim Energieausweis gilt sowohl bei der Vermietung als auch beim Verkauf. Dabei muss der Energieausweis bereits in den Inseraten mit aufgeführt und auch bei Objektbesichtigungen vorgelegt werden.
Neben der Art des Energieausweises müssen auch Angaben zur Höhe des Energiebedarfs beziehungsweise Energieverbrauchs, zum verwendeten Energieträger, Baujahr der Immobilie sowie zur Energieeffizienzklasse des Hauses enthalten sein. Verstöße gegen die Ausweispflicht oder fehlerhafte Energieausweise können wie bereits erwähnt Bußgelder von bis zu 15.000 Euro nach sich ziehen und sollten daher nur von Fachleuten erstellt und sorgfältig überprüft werden.
Ausnahmen von der Energieausweispflicht bestehen für kleinere Häuser mit einer Nutzfläche von unter 50 m² sowie für denkmalgeschützte Gebäude. Hat man dann einen fachgerecht erstellten Energieausweis erhalten, so gilt dieser zehn Jahre lang, sodass Sie diesen bei der Vermietung und Verkauf über einen relativ großen Zeitraum nutzen können.
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